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Nicht-grafische Informationen werden in technischen Zeichnungen mithilfe von Schriftzeichen angegeben. Schriftzeichen können Buchstaben, Ziffern, diakritische Zeichen, Satzzeichen und zusätzliche grafische Symbole sein. Sie werden aufgrund ihrer häufigen Wiederholung zu einem Vorrat, dem Zeichensatz, zusammengefasst. In der elektronischen Datenverarbeitung werden Schriftzeichen durch Codierung eindeutig in einem Zeichensatz identifiziert. Für die Zeichencodierung existieren weltweit zahlreiche Standards. „ASCII“ ist ein Beispiel für einen sehr kleinen Satz, „Unicode“ ein Beispiel für einen sehr umfangreichen Satz, dem fortlaufend Zeichen hinzugefügt werden. Ein digitaler Schriftzeichensatz wird Schriftart oder synonym auch Font genannt. Eine Schriftart- beziehungsweise Font-Datei enthält üblicherweise einen Zeichensatz in einer einheitlichen grafischen Ausgestaltung.
Neben der rein visuellen Darstellung von Schriftzeichen ist die eindeutige Definition der Zeichen wichtig für die maschinelle Verarbeitung technischer Zeichnungen. Von PDF-Dateien ist man gewohnt, dass Schriftzeichen in aller Regel korrekt dargestellt werden. Das liegt daran, dass die verwendeten Schriftzeichen-Definitionen mit in der Datei gespeichert werden. Anders ist das (leider) bei den CAD-Austauschformaten DXF, DWG und IGES. In ihnen werden nur die Verweise auf Schriftzeichen in Schriftartdateien gespeichert. Zur korrekten Darstellung werden daher die Schriftartdateien benötigt.
Bedeutung für infra CONVERT Schriftarten sind urheberrechtlich geschützt. Die Nutzungsrechte werden in den meisten Fällen nur kostenpflichtig eingeräumt. Die Zahl der von CAD-Systemen verwendeten Schriftarten ist immens hoch. Diese Schriftarten mitzuliefern, würde die Kosten für infra CONVERT-Lizenzen unverhältnismäßig steigern. Aus diesem Grund ersetzt infra CONVERT beim Laden von Zeichnungsdateien nicht auf dem Computer installierte Schriftartdateien durch optisch ähnliche Zeichensätze. Ist das der Fall, wird eine Hinweismeldung ausgegeben.
Das ISO-GPS-Normensystem um die DIN EN ISO 8015 regelt die Sprache, mit welcher Anforderungen an die Geometrie eines Produkts kommuniziert werden. Mit einem Eintrag – aufgebaut aus „Spezifikationselementen“ – auf der technischen Zeichnung wird ein Spezifikationsoperator aufgerufen. Ein Spezifikationsoperator fasst Regeln („Operationen“) zusammen, mit welchen die Forderungen an ein Geometrieelement oder die Beziehung zwischen Geometrieelementen von allen Vertragspartnern zu verstehen sind.
Dabei gilt der Grundsatz der Standardfestlegung, das „Defaultprinzip“. Sofern nicht durch Hinzufügen ergänzender Informationen in der Vertragsvereinbarung ausgewiesen, enthält der Spezifikationsoperator nur defaultmäßige Operationen in festgelegter Reihenfolge nach ISO-Normen. Der Default ist so gewählt, dass die Operationen näherungsweise dem meist angewandten Vorgehen und dem üblichen Verständnis in der Praxis entsprechen.
In der folgenden Abbildung wird das Konzept beispielhaft am Geometrieelement Welle mit einem Nenndurchmesser von 20 mm gezeigt. Es wird zunächst nur die Defaultspezifikation betrachtet, dargestellt auf der linken Seite. Der Zeichnungseintrag legt ein „lineares Größenmaßelement“ nach DIN EN ISO 14405-1 vom Typ Zylinder fest. Der Defaultspezifikationsoperator fordert die Betrachtung des „örtlichen Zweipunktgrößenmaßes“: Alle unabhängig voneinander ermittelten Einzelabstände von gegenüberliegenden Punkten müssen im Toleranzbereich liegen, also gemäß Toleranzcode „h9“ nach DIN EN ISO 286-1 in einem Intervall von 19,948 mm bis 20 mm. Als geometrische Entsprechung dargestellt sind fünf beliebige Zweipunktgrößenmaße am nicht-idealen Oberflächenmodell.* Eine geeignete Verifikation („Verifikationsoperator“) für diese Spezifikation wäre das Prüfen mittels Grenzrachenlehre: 1) Gutlehrung: Maximum-Material-Maß überschritten?; 2) Ausschusslehrung: Minimum-Material-Maß ? unterschritten
* Die Operationen des Spezifikationsoperators im Detail: Der extrahierten Mantelfläche wird ein idealer Zylinder durch Anwendung der Methode der kleinsten Abweichungsquadrate (nach Gauß) zugeordnet. Senkrecht zur abgeleiteten Mittellinie dieses assozierten Zylinders ist die extrahierte Mantelfläche in jeder Höhe zu schneiden. Auf jeder Schnittebene wird der Mantellinie ein idealer Kreis entsprechend der Gauß-Methode zugeordnet. Durch jeden Punkt auf der Mantellinie und dem Kreismittelpunkt wird eine Gerade errichtet. Ergibt sich genau ein zweiter Schnittpunkt mit der Mantellinie gegenüber des Mittelpunktes, so ist der Abstand der beiden Mantellinien-Schnittpunkte das mit dem Intervall abzugleichende Zweipunktgrößenmaß.
Das Abweichen von der Defaultfestlegung kann mit geeigneten Spezifikationsmodifikatoren (und/oder Kurzbezeichnungen) kenntlich gemacht werden. Man erhält dann einen „Speziellen Spezifikationsoperator“. Im Beispiel legt das Modifikatorsymbol „E in Kreis“ die Hüllbedingung fest. Die Hüllbedingung fordert, dass die ausgewertete Geometrie in einem einhüllenden Zylinder vom Durchmesser 20 mm liegt und alle Zweipunktgrößenmaße größer oder gleich 19,948 mm sind. Eine geeignete Verifikation wäre nun eine Gutlehrung mittels Lehrring und Ausschusslehrung mittels Grenzrachenlehre.
Folgende Modifikator-Textsymbole können von infra CONVERT erkannt und als Merkmaleigenschaft „Bedingungen“ mit einem entsprechenden Merkmal (Merkmalklassen in infra CONVERT: Länge, Durchmesser, Sphärischer Durchmesser, Winkel, alle Klassen der geometrischen Tolerierung) ausgegeben werden. Es werden nur die Textsymbole ausgegeben; die Beschreibung an dieser Stelle dient nur der Information.
Modifikatoren für lineare Größenmaße (nach DIN EN ISO 14405-1:2017-07; Merkmalsklassen: Länge, Durchmesser, Sphärischer Durchmesser) | |
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LP | Zweipunktgrößenmaß |
LS | Örtliches Größenmaß, festgelegt durch Kugel |
LL | Örtliches äußeres Minimum-Material-Größenmaß |
GG | Assoziationskriterium nach der Gauß-Methode |
GX | Assoziationskriterium größtes einbeschriebenes Geometrieelement |
GN | Assoziationskriterium kleinstes umschriebenes Geometrieelement |
GC | Minimax-Assoziationskriterium |
CC | Umfangsbezogener Durchmesser (berechnetes Größenmaß) |
CA | Flächenbezogener Durchmesser (berechnetes Größenmaß) |
CV | Volumenbezogener Durchmesser (berechnetes Größenmaß) |
SX | Größtes Rangordnungsgrößenmaß |
SN | Kleinstes Rangordnungsgrößenmaß |
SA | Mittelwert des Rangordnungsgrößenmaßes |
SM | Median des Rangordnungsgrößenmaßes |
SD | Mittlerer Wert der Spanne des Rangordnungsgrößenmaßes |
SR | Spanne des Rangordnungsgrößenmaßes |
SQ | Quadratische Spanne des Größenmaßes |
E | Hüllbedingung |
/Länge | beliebiger eingeschränkter Teilbereich des Geometrieelements |
ACS | Beliebige Querschnittsfläche |
SCS | Festgelegte Querschnittsfläche |
ALS | Beliebige Längsschnittfläche |
Anzahl x | Mehr als ein Geometrielement Wird als Anzahl der Wiederholungen dem Merkmal als Eigenschaft zugeordnet. |
CT | Gemeinsame Toleranz |
F | Bedingung des freien Zustands |
Modifikatoren für Winkelgrößenmaße (nach DIN EN ISO 14405-3:2017-07; Merkmalsklasse: Winkel) | |
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LC | Zwei-Linien-Winkelgrößenmaß mit Minimax-Assoziationskriterium |
LG | Zwei-Linien-Winkelgrößenmaß mit Assoziationskriterium kleinste Abweichungsquadrate |
GG | Globales Winkelgrößenmaß mit Assoziationskriterium kleinste Abweichungsquadrate |
GC | Globales Winkelgrößenmaß mit Minimax-Assoziationskriterium |
SX | Größtes Winkelgrößenmaß |
SN | Kleinstes Winkelgrößenmaß |
SA | Mittleres Winkelgrößenmaß |
SM | Median Winkelgrößenmaß |
SD | Mittelwert aus größtem und kleinsten Winkelgrößenmaß |
SR | Spanne der Winkelgrößenmaße |
SQ | Standardabweichung der Winkelgrößenmaße |
SCS | Festgelegte Querschnittsfläche |
CT | Gemeinsam toleriertes Winkelgrößenmaßelement |
F | Bedingung des freien Zustands |
Modifikatoren für geometrische Merkmale (nach DIN EN ISO 1101:2017-09; Merkmalsklassen: Geometrische Tolerierung (Form, Richtung, Ort und Lauf)) | |
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CZ | Kombinierte Zone |
SZ | Getrennte Zone |
UZ | Spezifiziert versetzte Toleranzzone |
OZ | Unspezifiziert linear versetzte Toleranzzone (Versatzzone) |
VA | Unspezifizierte Neigung der Toleranzzone (varibler Winkel) |
C | Minimax (Tschebyschew-)Geometrieelement |
G | (Gaußsches) Kleinste-Quadrate-Geometrieelement |
N | Keinstes umschriebenes Geometrieelement |
T | Tangentiales Geometrieelement |
X | Größtes einbeschriebenes Geometrieelement |
A | Abgeleitetes Geometrieelement |
P | Projizierte Zone |
C | Minimax (Tschebyschew)-Geometrieelement ohne Nebenbedingungen |
CE | Von der materialfreien Seite anliegendes Minimax (Tschebyschew)-Geometrieelement |
CI | Von der Materialseite anliegendes Minimax (Tschebyschew)-Geometrieelement |
G | Kleinste-Quadrate(Gauß)-Geometrieelement ohne Nebenbedingungen |
GE | Von der materialfreien Seite anliegendes Kleinste-Quadrate (Gauß)-Geometrieelement |
GI | Von der Materialseite anliegendes Kleinste-Quadrate (Gauß)-Geometrieelement |
N | Kleinstes umschriebenes Geometrieelement |
X | Größtes einbeschriebenes Geometrieelement |
T | Abweichungsspanne |
P | Spitzenwert |
V | Tiefstwert |
Q | Standardabweichung |
UF | Vereinigtes Geometrieelement |
LD | Kleinster Durchmesser |
MD | Größter Durchmesser |
PD | Flankendurchmesser |
ACS | Jeder beliebige Querschnitt |
M | Maximum-Material-Bedingung |
L | Minimum-Material-Bedingung |
R | Reziprozitätsbedingung |
F | Freier Zustand (nicht formstabile Teile) |
CF | Berührendes Geometrieelement |
E | Hüllbedingung |