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Zeichnungsdatenformat

Zum digitalen Austausch →technischer Zeichnungen haben sich verschiedene Datenformate etabliert. Jedes Datenformat transportiert mindestens die grafischen Informationen einer auf Papier gedruckten Zeichnung. Vektorformate und insbesondere speziell entwickelte Zeichnungsdatenformate speichern darüber hinaus Informationen, welche das automatisierte Auslesen durch Computerprogramme erleichtern.

Grundsätzlich betrachtet ist eine technische Zeichnung nach weitgehend international festgelegten Standards aus linienhaften grafischen Elementen sowie Textelementen aufgebaut. Aus der Anordnung der Elemente zueinander leitet der Leser die Bedeutung ab. Diese Art von Interpretationsarbeit softwaretechnisch umzusetzen ist jedoch aufwendig und nur in sehr beschränktem Maße möglich. Deshalb sind in Zeichnungsdatenformaten zusätzliche Informationen gespeichert, welche einer Software Zusammengehörigkeit und Bedeutung der Elemente anzeigen.

Die Eignung verschiedener Datenformate zur automatisierten Interpretation kann wie folgt verallgemeinert werden:

In infra CONVERT ist ein CAD-Austauschformat die Mindestvoraussetzung für eine vollautomatische Merkmalerkennung.

Rastergrafikformate transportieren lediglich die grafischen, an den Leser gerichteten Informationen. Nur über den Bezug der Bildpunkte (Pixel) zueinander kann Software die gespeicherten Informationen wiedergewinnen („Mustererkennung“). Tatsächlich eingesetzte Technologien konzentrieren sich auf die Texterkennung, die sogenannte „Optical Character Recognition“ (OCR). Sie haben, zumindest im Bereich der technischen Zeichnungen, eine Erkennungsquote von etwa 50 bis 70 %.

In infra CONVERT können Zeichnungen im Rastergrafikformat mit Hilfe des Schnelleingabedialogs manuell gestempelt werden.

Siehe
Funktionen > Merkmale > Manuell stempeln

Vektorgrafikformate hingegen speichern Grafikelemente als eindeutige, mathematisch beschriebene grafische Primitive. Letztere meinen geometrische Grundelemente wie gerade Linien, Kreisbögen und Splines sowie Flächen wie Kreise, Polygone und Spline-Flächen. Texte werden entweder als Linienzüge oder mit Hilfe der Zeichencodierung (siehe auch →Schriftart/Font) gespeichert.

In infra CONVERT sind zeichencodierte Texte eine Voraussetzung für die automatische Merkmalerkennung.

Das PDF-Format (PDF = „Portable Document Format“) unterstützt die rasterbasierte und die vektorbasierte Datenspeicherung. Codierte Textzeichen werden in Textfelder gespeichert, wie „⌀ 20“ im nebenstehenden Beispiel.

In infra CONVERT können Zeichnungen im rasterbasierten PDF-Format mit Hilfe des Schnelleingabedialogs manuell gestempelt werden. Zeichnungen im vektorbasierten PDF-Format können automatisiert gestempelt werden*, sofern die Zeichen codiert vorliegen.

* Es ist eine Pro-Lizenz erforderlich.

Siehe
Funktionen > Merkmale > Manuell stempeln
Funktionen > Merkmale > Automatisch stempeln

Beim PDF-Format ist zu beachten, dass nicht alle CAD-Systeme alle Zeichen – meist Sonderzeichen – codiert exportieren, sondern als geometrische Elemente. Entsprechend verringert sich Eignung für die automatisierte Lesbarkeit.

Ob eine PDF codierten Text enthält, können Sie mit einem PDF-Reader testen. Öffnen Sie die PDF zum Beispiel mit dem Adobe Acrobat Reader, aktivieren Sie das Auswahlwerkzeug und fahren Sie mit dem Zeiger auf einen Text. Wenn sich der Cursor in ein wandelt und Sie den Text markieren können, handelt es sich um einen codierten Text.


CAD-Formate speichern Daten weitgehend Konstruktionselement-basiert. Ansichten, Schraffuren, Maßeintragungen etc. bleiben als solche für eine verarbeitende Software erkennbar, wie der Maßeintrag für der Durchmesser 20 des Zylinders im nebenstehenden Beispiel.

In infra CONVERT können Zeichnungen im DXF-Format („Drawing Interchange File Format“, weltweiter und neutraler Industriestandard), im DWG-Format (Autodesk-eigenes Format, ebenfalls von den meisten CAD-Systemen unterstützt) oder auch im IGES-Format* („Initial Graphics Exchange Specification“) verarbeitet werden.

* Es ist eine Lizenz für das IGES-Modul erforderlich.

Anmerkung Die mehrfarbige Darstellung von nativen CAD-Zeichnungsformaten hat den Hintergrund, dass die Farben Strichstärken codieren. In den Anfangszeiten des CAD konnten unterschiedliche Linienbreiten nur schlecht mit der damaligen Technik am Bildschirm dargestellt werden. Einer Farbe war auf dem Plotter ein Tuschestift zugeordnet. Eine Zuordnungstabelle für Linienbreiten („Pentable“) wird in die gängigen Austauschformate meist nicht exportiert. Zur besseren Lesbarkeit stellt infra CONVERT Zeichnungen daher standardmäßig monochrom dar („Schwarz auf Weiß“).

de/infra-convert/user/terms_neu.1573056082.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/11/06 17:01 von me